Kloster St. Trudpert - Seitenfuss

Die Geschichte des Klosters Sankt Trudpert

Um 600

Der iroschottische Mönch Trudpert gründet im Münstertal eine Einsiedelei um die noch 604 heidnischen Alemannen zu missionieren. Drei Jahre später, am 26.04. wird er, laut Legende, von zwei Knechten des Lehnherrs Graf Otbert aus dem Elsass, erschlagen.

643

Die Gebeine Trudperts werden sichergestellt. Bereits zu dieser Zeit besteht ein kleines Gebetshaus in der Einsiedelei. Heute befindet sich an dieser Stelle die Trudpertskapelle. Graf Otbert ließ den Leichnam in dem Bethaus, dessen Vollendung der Erschlagene nicht mehr hatte erleben können, in einem steinernen Sarg ehrenvoll beisetzen.

In der Folgezeit suchten Einsiedler, die sich bei dem Heiligtum niedersetzten, Trudperts Werk fortzusetzen.

ca. 815

Benediktiner aus St. Gallen gründen Kloster St. Trudpert

882

Das Gotteshaus im Münstertal wird erstmalig urkundlich erwähnt.

Zwischen 815 und 962

Die Chronik berichtet, dass der Märtyrer Trudpert von Papst Stefan heiliggesprochen wurde. 919-936 Kriegswirren durch Hunneneinfall bedrohten das Kloster. Zum Schutz ließ Graf Luitfried das Kloster mit einer Mauer umgeben. 962 wurde das Kloster wieder aufgebaut.

1192

Beginn der Wallfahrt

1346

Die blühende Stadt Münster, die aufgrund des ertragreichen Silberbergbaus im Tal entstehen konnte, wird aus Konkurrenzneid von den Freiburgern vollständig zerstört. In der Folge und mit der Erschöpfung der Silberminen geht auch ein jäher Niedergang des Klosters einher.

Zwischen 1518 und 1525

Während des Bauernkrieges wird die Abtei immer wieder von Plünderungen heimgesucht.

1618 bis 1648

Der Dreißigjährige Krieg bringt den vollständigen Ruin des Klosters. Am 28.12.1632 zerstören „Tausende Schweden“ das Kloster und nahezu alle umliegenden Gehöfte. Erst Jahrzehnte später leitet Abt Augustin Sengler die Bauperiode ein, aus der die heutige Barockkirche hervorging.

Zwischen 1710 und 1738

Bau des Chors der Abteikirche; Entstehung eines neuen Langhauses und Neugestaltung der Kirchenfassade und des Klosters.

1806

Im Zuge der Säkularisation wird die Abtei aufgehoben.

1919

Die ersten Schwestern vom heiligen Josef treffen aus Saint Marc/ Elsass in Sankt Trudpert ein.

1920

Errichtung der Provinz der Schwestern vom heiligen Josef zu Sankt Trudpert.

2006

Eintrag in das Denkmalbuch: Klosteranlage St. Trudpert als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung